30.8.11

Schmetterlinge

Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.
Hans Christian Andersen


In einigen Schulhäusern unserer politischen Gemeinde werden unsere Lehrer und Schüler diesen Sommer Raupen füttern und Falter fliegen lassen.  Die Kinder können so die Verwandlung von der Raupe zur Puppe und schlussendlich zum Falter erleben und begreifen.
Dank der Mithilfe von Frau Seiterle, unseren unkomplizierten Lehrern und der Initiative vom Gartehag-Team ist dieses Projekt möglich geworden. - Sicher erfordert es einige Extraeinsätze. –  Ganz herzlichen Dank allen Beteiligten!

  
Lebenslauf: Vom Ei zum Falter 
Der Schwalbenschwanz legt seine ca. 1mm grossen Eier einzeln an die Blätter von Rüebli, Dill, Fenchel...  ab. Gibt es jedoch wetterbedingt Temperaturen über 40° oder unter 0°, Trockenheit oder zuviel Regen können die Keimlinge im Ei sich nicht entwickeln. Im Normalfall schlüpfen ca.10 Tage später die Jungräupchen aus. 
Schwalbenschwanzraupe
Zuerst fressen sie die leere Eischale, danach besteht ihr Leben weiterhin aus fressen. Innerhalb von 2 Wochen können sie ihr Gewicht vertausendfachen. Da die Haut – wie bei allen Insekten – nicht mitwächst und nur begrenzt dehnbar ist, müssen sich die Raupen 4 – 5 Mal häuten. Meist ist die neue Haut wieder anders gefärbt als die alte, je nach den neuen Bedürfnissen. Etwa 4 – 6 Wochen nach der Eiablage beginnt sich die Raupe mit einem selbst gesponnenen Seidengürtel zu befestigen. Durch eine letzte Häutung verwandelt sie sich zur Puppe. 
Nach weiteren 2 – 4 Wochen geschieht das Wunder und sie schlüpft als junger, zerknitterter Falter aus. Um diese zu entfalten pumpt er ca. 10 Minuten lang Blut und Luft  in die Adern. Danach müssen die Flügel noch 1-2 Stunden austrocknen – eine gefährliche Zeit für den schönen Schwalbenschwanz bevor sein leichtes, luftiges Falterleben los gehen kann.

Jede Art hat wieder ihre speziellen Eigenheiten. Schon die Eier varieren von kugelig, oval, scheiben-, kegel- birn- und napfförmigen zu behaarten, gestachelten.... Genauso verschiedenartig hat sich der Schöpfer dann auch die Raupen und Schmetterlinge ausgedacht. Jede Art ist anders, braucht andere Eiablage- und Futterpflanzen ... und so gibt es ohne Streit für alle genug. – Sie sind perfekt in die Natur ein- und angepasst, haben jedoch auch viele Feinde. Schlupfwespen, Spinnen, Libellen, Frösche, Eidechsen, Vögel und wir Menschen gehören dazu. Weiter machen Pilz-, Bakterien-, Viruskrankheiten, Fungizide und Pestizide den Raupen das Leben schwer. Was sie brauchen, sind möglichst vielfältige, einheimische Pflanzen. So sind die meisten Exoten oder schon Alpenpflanzen für unsere Falter wertlos. 
Nektartankstellen sind zum Beispiel:
viele Doldenblütler, wie Kerbel, Dill, ...; Lavendel, Disteln, Fetthenne, Flockenblumen, Geissblatt, Hauswurz, Lichtnelke, Margerite, Nelken, Phlox, Astern, Thymian...
Vielleicht finden auch Sie in Ihrem „Reich“ ein Plätzchen für eine neue Schmetterlings-futterpflanze. – Wir wünschen Ihnen viele kleine Freuden im Alltag, besonders beim Anblick eines dieser farbenfrohen Sommergauklern.

Herzliche Grüsse vom Gartehag-Team