30.8.11

Hügelbeet

Gartenabfälle sinnvoll verwerten im Hügelbeet

Wohin nur mit sperrigen Gehölzschnitten und Pflanzenresten? Ins Hügelbeet natürlich. In der Tat, das Hügelbeet ist eine gute Lösung für viele Gärten und eine biologische dazu. 120 bis 200 cm breit und von beliebiger Länge erhebt sich der Hügel aus kompostierbarem Material etwa einen Meter in die Höhe. Die Poren, aus denen nach Niederschlägen das Wasser rieselt, füllen sich anschliessend mit Luft. Die Folge: nach dem Winter erwärmt sich die Erde viel schneller – die Bodenlebewesen werden aktiv, Humus entsteht, Stickstoff und Kohlendioxid werden nutzbar, letztendlich steht den Pflanzen eine nährstoffreiche, lockere Erde zur Verfügung in dem sie prächtig gedeihen. So erklären sich die hohen und frühen Erträge, die die fruchtbaren Hügel hervorbringen.

Und so wird’s gemacht:

Suchen sie einen sonnigen Platz und heben sie in Nord-Süd Richtung eine spatentiefe Mulde aus
Schichten sie einen etwa 50 cm hohen Kern aus grob zerkleinerten Ästen und Zweigen auf. Geben sie eine Lage Mist darüber, dann wird mit Stauden, Grasschnitt, Laub oder Stroh weitergemacht ca. 25 cm.
Die nächste Lage ca. 15cm besteht aus halb verrottetem Kompost, den sie bis zu einem halben Jahr gelagert haben. Ist Grobkompost nicht in ausreichender Menge vorhanden, kann alternativ auch Mist eingebaut werden. Er sollte abgelagert und verrottet sein.
Den Abschluss bildet wieder eine gleich dicke Schicht aus reifem Kompost und ausgehobener Gartenerde.
Wichtig: Alle Schichte jeweils gut festklopfen. Die Hügelkrone erhält eine wohlgeformte Delle, die das Wasser einige Zeit hält bevor es langsam und durchdringend versickert.

Betrieb und Pflege eines Hügelbeetes

Die Hochlage der Beete, die höhere Temperatur und die bessere Durchlüftung des Bodens verursachen einen höheren Wasserbedarf, so dass öfters als auf Flachbeeten gegossen werden muss. Werden die Zwischenräume in der Grobschicht aber gut ausgefüllt, ziehen die Beete in der Regel das Wasser recht gut aus dem Boden nach. Wird aber in extremen sommerlichen Trockenphasen nicht regelmässig gegossen, vertrocknen nicht nur die Kulturen, sondern das Erdreich verhärtet sich und das Bodenleben reduziert sich auf Null. Dies bedeutet dann in jeder Hinsicht Stillstand und Unterbrechung der günstigen Kulturbedingungen. Will man das Bodenleben auch in der kalten Jahreszeit pflegen, empfiehlt es sich eine Winterabdeckung der Beete mit Laub und Stroh. Im Frühjahr sollte der entstandene Rottverlust stets mit reifem Kompost ausgeglichen werden. In frisch angelegten Beeten werden die Nährstoffe in der Anfangsphase der Rotte sehr intensiv freigesetzt, was vor allem zu hohen Nitratanreicherungen führt. Deshalb sollten im 1. Jahr vor allem Starkzehrer wie: Weiss-, Rot-, Blumen-, Rosenkohl, Wirsing, Gurken, Lauch, Sellerie und Kürbis angebaut werden. Spinat, Randen, Rettich und Chinakohl sollten erst im 2. Jahr kultiviert werden. Im März setze ich Kohlrabi und Kopfsalat. Achtung : Vor Frost schützen!

Gutes Gelingen wünscht Ihnen
s’ Gartenhagteam