30.8.11

Den Imkern sei grösster Dank!

Wer realisiert, dass er ohne Bienen und generell ohne Insekten weniger zu essen hätte? Bienen erinnern uns an wärmende Frühlingstage, an das leise Summen in den Baumkronen, süssen Honig, duftendes Wachs und Kerzenlicht. Seit Urzeiten faszinieren Bienen den Menschen. Höhlenmalereien aus der Steinzeit bestätigen, dass die Honigbienen schon sehr früh Entwicklungsgeschichte geschrieben haben. Uns ist es ein grosses Anliegen, euch den aussergewöhnlichen Wert der Honigbienen und Insekten mal aufzuzeigen.

Honigbienen sind die wichtigsten Bestäuber von Blütenpflanzen. Rund 80 Prozent dieser Pflanzen sind auf eine Fremdbestäubung angewiesen, die zum grössten Teil durch die Honigbienen vorgenommen werden.
Wussten Sie, dass ohne Honigbienen nur noch ein Drittel unserer Nahrung in genügender Menge vorhanden wäre, nämlich die vom Wind bestäubten Arten wie Getreide, und dass ein Drittel der Lebensmittel bald einmal nicht mehr vorkäme, weil die Samenbildung nicht mehr gewährleistet wäre?

Zudem verwöhnen uns diese Tiere stets wieder mit den begehrten Köstlichkeiten, dem Honig und dem wohl duftenden Wachs. Dieses dient nicht nur als Kerzenwachs, sondern ebenfalls als Konsistenzgeber in Arzneimittelsalben und Kosmetika. Der Honig ist nicht nur ein teures aber feines Genussmittel, sondern auch als Heilmittel unbestritten.

Bei den Imkern überwogen in den letzten Jahren aber die Schreckensmeldungen vom Bienensterben durch die Varroamilbe, alte Krankheiten wie Faul- und Sauerbrut sowie noch nicht erforschte neue Seuchen. Die Verluste bewegten sich in der Schweiz um durchschnittlich 30 %, wobei es grosse regionale Unterschiede gab. Trotz allem weist unser Land immer noch eine der höchsten Bienendichten der Welt auf. Unsere Hobbyimker kümmern sich jahrein jahraus um 170'000  Bienenvölker und versuchen, deren Vitalität zu steigern.

Zusätzliche Ursachen können heute die Bienen beträchtlich schwächen. Im intensiven Landbau werden die Wiesen im Frühling teilweise sehr früh gemäht, folglich fehlen den Honigbienen wichtige Trachtpflanzen als Nahrung. Riesige Flächen werden häufig gleichzeitig gemäht, sodass die Bienen nicht nur artenarme Wiesen sondern in der zweiten Junihälfte praktisch nichts mehr Blühendes vorfinden. Chemische Pflanzenschutzmittel können wie Nervengifte auf die empfindlichen Tierchen wirken. Zudem orientieren sie sich an natürlichen Störzonen und werden sehr wahrscheinlich durch Funk, Richtstrahlen usw. verwirrt und belastet.

Und wozu sollten denn die Insekten nützlich sein? Viele Menschen haben abgesehen von der Honigbiene ein eher gespanntes Verhältnis zu diesen Lebewesen, werden sie doch meistens als „Schädlinge“ wahrgenommen. Aber ohne diese Insekten, mit über 700'000 Arten die mit Abstand grösste Tiergruppe, würde die Menschheit nur wenige Monate überleben, da die Oberfläche des Festlandes verfaulen würde. Die Abbauvorgänge könnten nicht mehr in den lebendigen Naturkreislauf fliessen. Zudem sind Insekten mit Blütenpflanzen eng verbunden und viele andere Lebewesen sind auf diese beiden Nahrungsquellen existenziell angewiesen. Beim Schreiben dieses Artikels wurde uns wieder so richtig bewusst, wie ausgeklügelt und intelligent die Schöpfung doch ist und wie alles grossartig zusammenspielt, ….-spielen würde.

Das Gartehagteam bedankt sich bei allen Imkern ganz, ganz herzlich für ihre so wertvolle Arbeit. Möge ihr Respekt vor dem Wunder und der Vielfalt des Lebens und ihre emotionale Bindung zu den Bienen überleben.

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